Chaltbrunnetal – 12.7.2020

Nach der letzten Wanderung vom 14.3.2020 mussten wir uns Corona-bedingt an die Vorgaben des Bundesrates halten und uns lange gedulden. Einige wagten sich schon auf Ausflüge, die etwas weiter entfernt waren; für die eisten war die Wanderung vom 12.7. aber eine der ersten, die sie endlich wieder etwas weiterweg von zu
Hause brachte. Aber für alle war die obligatorische Maskentragpflicht im ÖV noch relativ neu. Aus Rücksicht auf das fehlende Wandertraining wurde die Wanderung vom Urnerland in das etwas weniger anspruchsvolle Laufental verlegt. Auf dieser Höhe war es dafür um etliche Grade heisser. Nichtsdestotrotz fanden sich am Bahnhof Zwingen 7 Unentwegte ein. Im nahe gelegenen Restaurant wurden wir anfangs etwas forsch und mit der Zeit etwas freundlicher vom Wirtepaar bedient. Um einem längeren asphaltierten Wegstück auszuweichen, wanderten wir zuerst der gemütlich dahin plätschernden Birs entlang. Danach ging es langsam, aber stetig bergauf, schattige Strecken wechselten mit sonnigen Abschnitten ab. Wir kamen an vielen verwachsenen Höhleneingängen in diesem grossen Karstgebiet
vorbei. Pünktlich zur Mittagszeit steuerten wir auf die Waldhütte mit Feuerstelle zu. Eine mehrheitlich asiatische Grossfamilie hatte sich bereits um das Feuer gekümmert. Diese Familie hat sich offensichtlich auf einen längeren Mittagshalt eingerichtet; auf jeden Fall liessen sie Einigen von uns den Vortritt zum Bräteln. Gestärkt und ausgeruht ging es dann in das romantische und angenehm kühle Chaltbrunnental hinein und hinunter. Wir waren nicht die Einzigen, die diese Schatten spendende Ecke aufsuchten und geniessen wollten. Am Ende des Tales kamen wir am Chessiloch vorbei, das den steinzeitlichen Jägern und Sammlern mit seinen Höhlen und Felsvorsprüngen Schutz bot. Im ersten Weltkrieg waren dort auch Landsturmmänner, die dafür sorgen sollten, dass der Feind nicht über die Birs gelangte. Zu ihrem Andenken sind die steilen Kalkwände mit Wappen verschiedener Kompanien und Kantone bemalt. In Grellingen angekommen kam schon bald die S-Bahn, die uns nach Basel brachte. Schön, dass ihr dabei wart!

Danièle Schlund