Mühlehorn nach Wesen – 1.8.2020

Zuerst war die Teilnahme am 1. August-Brunch bei der Bauernfamilie Hämmerli auf den Hüttenbergen ob Obstalden geplant (Absage wegen den Corona-Bestimmungen), dann musste die Wanderung von Mühlehorn über Obstalden und Filzbach nach Weesen wegen der grossen Hitze abgeändert werden (Tagestemperatur bis 34 Grad gemeldet). Und am Mittwoch vor der Tour dann fiel die endgültige Entscheidung von Mühlehorn nach Weesen entlang des Walensees zu wandern. Gut gelaunt trifft unsere Wandergruppe mit neun Personen um 09.34 Uhr mit der S4 in Mühlehorn ein. Da das nahe Restaurant Mühle wegen Betriebsferien geschlossen ist, müssen wir improvisieren. So gibt es auf der Spielplatzwiese unterhalb der reformierten Kirche den von Annemarie und Louis mitgebrachten Kaffee sowie für jeden ein Gipfeli offeriert von Barbara. Einige werfen auch noch einen kurzen Blick in die Kirche. Dann geht es aber los vorbei an schön beflaggten Häusern mit Schweizer Fahnen oder bunten Lampionen auf einigen Balkonen. Dank der Walenseebrise ist der erste sonnige Teilabschnitt gut zu bewältigen. Schon bald stellen wir fest, dass wir den Seeweg bis zum Weiler Mühletal mit Autos und Velofahrern teilen müssen. Dort folgt der erste kurze Aufstieg mit herrlichem Blick auf den Walensee und die umliegenden Berge. Der Weg ist nun als Rad- und Wanderweg ausgeschildert und die Autos sind wir nun endlich los! Es herrscht jedoch weiterhin reger Veloverkehr bis zur ehemaligen Autobahn-Raststätte Walensee, die 2003 geschlossen wurde und seither verlassen ihr Dasein fristet. Louis bekundet nach einem Fehltritt immer mehr Mühe. Nach einem kurzen Trinkhalt oberhalb der Raststätte Walensee teilen sich die Wege erneut. Bald verstummt auch der Autobahnlärm. Der Veloverkehr führt nun durch den alten Eisenbahntunnel und der Wanderweg steigt kurz bergan und verläuft anschliessend durch eine lange Waldpartie ohne nennenswerte Steigungen. Vorbei an Felswänden, die für Klettersportler mit Haken ausgestattet sind, folgt bald ein imposanter Wasserfall, den wir von der kurzen Hängebrücke aus bewundern. Schon bald mündet unser Wanderweg beim Nordeingang des alten Eisenbahntunnels wieder in den Radweg ein. Es folgen zwei Gedenktafeln – die eine erinnert an Fridolin Heer, den Erbauer des ersten Walensee-Seeweges im 16 Jahrhundert, die zweite an den Hochwasserstand des Walensees von 1805. Kurz darauf überqueren wir die Linthbrücke und biegen in den Strandweg ein, der durch das Gäsi-Camping-Gelände führt. Wir finden ein nettes Plätzchen im Schatten für den längst fälligen Apero (feiner Stammheimer) und unser Mittagspicknick. Während fünf Personen sich an einer Abkühlung im
Walensee erfreuen, geniessen die anderen vier das Panorama vom Ufer aus. Mit netten Campern aus dem Bündnerland dürfen wir gar die Grillstelle teilen. Später ziehen wir weiter zum nahen Camping-Kiosk, wo wir uns unter Schatten spendenden Bäumen Getränke oder Dessert genehmigen. Da immer mehr dunkle Wolken aufziehen, entscheiden wir uns zum Weitermarschieren. Entlang des Uferweges und vorbei am alten Strandbad erreichen wir die Linthbrücke, die wir überqueren. In wenigen Minuten erreichen wir den Hafen von Weesen. Dort bewundern wir den Springbrunnen und werfen noch einen Blick zurück auf unsere 3-stündige Wanderroute. Kaum sitzen wir im Postauto, beginnt es zu regnen. In Ziegelbrücke steigen wir in die S25 um und kurz nach 16 Uhr treffen wir im Zürich HB ein. Beim Verabschieden sind wir uns alle einig – wir dürfen auf einen herrlichen Wanderausflug zurückblicken trotz diesen heissen Temperaturen !

Fridolin Landolt