Da Swissmeteo für Samstag garstiges Wetter mit Schneefall und Dauerregen auf der Alpennordseite vorausgesagt hat, entscheidet sich unsere Wanderleiterin Danièle am Dienstagabend für eine Ersatzwanderung im Tessin, da in der Sonnenstube der Schweiz viel Sonnenschein gemeldet wird.
Beim Gruppentreffpunkt in der Zürcher Bahnhofshalle besammeln sich Barbara, Danièle, Julia, Sonja und Fridolin um 07.50 Uhr und nachdem die nassen Regenschirme im Rucksack verstaut sind, schreiten wir zum Perron. Um 08.05 h fährt der IR46 der SOB los nach Arth-Goldau, wo wir in den IC21 hätten umsteigen sollen. Doch schon bald hören wir die Lautsprecherdurchsage, dass im Schnellzug aus Luzern kommend schon alle Sitzplätze belegt sind und die Passagiere gebeten werden in einen anderen Zug umzusteigen, der ebenfalls durch den Gotthard ins Tessin fährt.
Denn für die Bahnfahrt durch die neue Gotthardröhre von Erstfeld nach Faido sind auf ausgewählten Zügen aus Sicherheitsgründen keine Stehplätze erlaubt. Den nächsten IC abzuwarten ist keine Option für uns und deshalb bleiben wir im gut beheizten IC46 sitzen und fahren weiter über die alte Gotthardlinie via Göschenen und Airolo nach Bellinzona. Dieser Umweg benötigt zwar mehr Fahrzeit , aber wir sehen dadurch im Schneegestöber gleich dreimal das berühmte Kirchlein von Wassen !
Planänderung dann auch in Bellinzona – Danièle schlägt uns vor, im Hauptort des Kantons Tessin eine Pause von einer Stunde einzulegen und durch den Samstagmarkt in der Altstadt zu schlendern. Barbara kauft dort zwei Tessiner Würste, Sonja eine Packung Polenta integrale und die andern kosten ein paar Häppchen am Stand des Tourismusvereins…
Dann ist die Stunde auch schon fast um und wir laufen eiligst zurück zum Bahnhof und besteigen den nächsten VOB-Zug nach Cadenazzo. Mit einem Kleinbus treffen wir um 12.45 h in Piazzogna ein, wo für unser Quintett ein Tisch im Ristorante Il Grottino reserviert ist. Wir werden von der Wirtin herzlich empfangen und bestellen Lasagne, Risotto und Pasta con funghi. Zum Abschied macht die Wirtin noch ein Foto von unserer Gruppe für die TKZ-Homepage. Danach nehmen wir den Wander-weg von Piazzogna nach Vairano bei herrlichem Sonnenschein unter die Füsse, bewundern unterwegs einige typische alte Wohnhäuser aus Stein, geniessen die prächtige Aussicht auf den Lago Maggiore und Locarno, Minusio, den Monte Cardada und die Verzasca-Staumauer. Wir stellen auch fest, dass im Tessin in fast jedem Garten mindestens eine Palme steht. Schon bald erreichen wir den Eingang des Parco Botanico.
Für den Rundgang durch den Parco Botanico benötigen wir eine gute Stunde. Hier hat der Baum-schulist Otto Eisenhut mit viel Liebe und Geschick auf über 20000 Quadratmetern über 1000 Sorten Kamelien, über 600 verschiedene Magnolien, Azaleen, Pfingstrosen und Rhododendren gezogen. Dazwischen wachsen Efeu, Kiefern und andere europäische und exotische Nadelbäume. Seit dem Jahre 2000 wird der Park von der Stiftung «Parco botanico Gambarogno» geführt. Wir haben sehr viele Magnolien und Kamelien mit meist japanischem Ursprung in voller Blüte und in verschiedenen Farben bewundert. Und natürlich viel zu viele Fotos geknipst. Für die Blütezeit der Azaleen, Pfingst-rosen und Rhododendren müssen wir im April und Mai noch einmal anreisen…
Um 15.13 h bringt uns der Kleinbus auf einer engen und kurvenreichen Strasse nach Vira-Magadino am Lago Maggiore. Mit dem Treno Thilo fahren wir nach Bellinzona zurück und von dort bringt uns der Eurocity ohne Verspätung nach Zürich – diesmal durch die neueGotthardröhre – zurück vom Tessiner Frühling in die Kälte der Limmatstadt. Wir danken Danièle ganz herzlich für die kompetente Leitung unseres schönen und erlebnisreichen Ausflugs in die Sonnenstube der Schweiz.
Fridolin Landolt