Nachdem die beiden Schneeschuhtouren im Januar 2016 wegen Schneemangel (Sitzberg/Tösstal) resp. garstigem Wetter (Wintertag Alpthal) hatten abgesagt werden mussten, klappt es diesmal
sowohl mit dem Wetter als auch mit reichlich vorhandenem Schnee. Ab Bahnhof Oerlikon-Nord geht die Fahrt los am Sonntag früh um 8.15 h in den Berner Jura – mit Louis und Fridolin als Chauffeure und Annemarie, Balz, Denise, Elsbeth, Rolf und Trudi als MitfahrerInnen und mit viel Gepäck bestehend aus 6 Rucksäcken, 10 Päärli Schneeschuhen und zig LL-, Ski- und Wanderstöcken ! Je weiter wir auf der Autobahn westwärts fahren, desto wolkenloser präsentiert sich der Himmel. Bereits der Weissenstein liegt im Sonnenschein und als wir im Bieler Naherholungebiet Les Près-d’Orvin eintreffen, greifen einige sogleich zur Sonnencrème. Nachdem die Vorhut mit Karin, Rafael und Susi schon vor uns mit dem Postauto eintrifft, verzögert sich die Ankunft der Nachhut mit Erich (Fridolin hat ihn seit dem Ende der RS im 1976 nie mehr wiedergesehen) und der deutschen Gästeschaft mit Günter, Margit und ihren Töchtern Johanna und Judith um einige Minuten. Den
Begrüssungskaffee genehmigen wir uns im Restaurant Le Grillon, das fast alle von uns wegen der dezent grauen Beschriftung erst im 2. Anlauf finden – typisch welsch halt finden wir ! Was für ein hektisches Treiben nebean an der Talstation des Skilifts – WintersportlerInnen tragen ihre
Alpin- oder Langlaufskis herum, Kinder schreien nach ihren Eltern mal in Französisch, oft auch in Berndüütsch, aber Italiensch und Hochdeutsch sind ebenfalls gut vertreten ! Und mittendrin unsere Schneeschuh-Gruppe, die sich gegenseitig beim Montieren der Yetifinken hilft. Zuerst trappen wir in einer Schlaufe kurz talauswärts, bevor es dann an verstreuten Chalets vorbei angenehm bergauf geht und hinein in den Wald. Mittendrin werden die vordersten Trapper Zeugen eines besonderen Naturschauspiels – ein aufgeschreckter Hase hopst auf und davon. Kurz darauf johlen uns von der höher gelegenen Waldstrasse her zwei Sonntagsskifahrer zu! Wir überqueren die Skipiste und laufen nun kontinuierlich bergauf und setzen frische Spuren ins Gelände. Nach einer guten Stunde erreichen wir eine Anhöhe in Sichtweite der Bergstation des langen Skilifts. Wir genehmigen uns eine Verschnauf- und Trinkpause und setzen unsere Tour fort. Nach einem steilen Anstieg erreichen wir bald das Gipfelkreuz des Mont Sujet. Was für eine tolle
Rund- und Fernsicht bis hin zu den Berner Hochalpen und auchTitlis und Pilatus erscheinen von hier ganz klein. Leider zieht ein unangenehmer Wind mit über 100 kmH über uns her – so stark, dass wir nach einem kurzen Fotohalt gerne zum nahegelegenen und halb zerfallenen Stall „flüchten“. Dort können wir einigermassen abwind das Zmittagspicnic einnehmen und etwas verweilen, sonnenbaden und die umliegende Natur geniessen. Nach knapp einer Stunde Mittagspause beginnt
der Abstieg, vorbei an Bäumen und Sträuchern, welche teils von den mächtigen Windböen gezeichnet sind. Einige von uns versuchen sich beim Abstieg als „Hürdenläufer“. Nach einer halben Stunde erreichen wir wiederum die Skiliftstation „Noire Combe“. Wir entscheiden uns parallel zum Skilift steil bergab zu steigen und trappen schliesslich gemächtlich auf einem Waldweg, der uns in einer Schlaufe zum Einstieg der lokalen Langlaufloipe bringt. Nun sind es nur noch ca. 200 m bis zur Talstation des Skilifts (Tageskarte für CHF 24) und weitere 100 m bis zum Restaurant Le Grillon. Dort nehmen wir unseren Schlusstrunk ein, bevor wir uns voneinander verabschieden. Und in weniger als 1 ½ Stunden erreichen auch wir staufrei wieder den Bahnhof Zürich Oerlikon Nord.
Ein herrlicher Winterausflug mit ufgstellte Lüüt geht so zu Ende.
Fridolin Landolt