Aufregung herrschte am Sonntagmorgen 8. November 2015 am Zürich-HB um 08.15 h – im Gruppenbillett war eine Fahrkarte vorig und musste in aller Eile am Billettschalter zurück gegeben werden, weil die SBB nur vor Antritt der Reise die Kosten für unbenützte Billette zurückerstattet ! Und wegen der langen Warteschlange vor den Schaltern verpasste der
„Ticketmanager“ beinahe den IC-Zug nach Fribourg. In Bern und Fribourg stiessen weitere fünf Personen dazu und somit sass die Gruppe nun mit 14 Personen vollzählig im Postauto nach Alterswil, wo uns der freundliche Wirt persönlich auf der sonnigen Terrasse des Restaurant TraubeTreff Kaffee und Gipfeli aufgetischt hatte. Ob wir wohl den schönsten Wandertag des Jahres 2015 für diese herrliche Tour ausgelesen hatten? Bald marschierten wir los, erst durchs Dorf und dann über die Hochebene hinunter Zum Fluss Galtera. Bei der Poffetsmühle wechselten wir die Talseite und weil der Weg entlang des Flusses gesperrt war, kraxelten wir hinauf zu unserem Picknickplatz – ein Bänkli reichte natürlich nicht für uns alle und deshalb hockte sich einige ins Gras. Von der sonnigen Anhöhe genossen wir den Blick zum Dorf St. Ursen mit Hochzeitskapelle und auf dem breiten Hügelzug in der Ferne
machten wir sogar den Chasseral-Turm aus. Durch unzählige Spinnennetze stapften wir nun steil runter und entlang der Galtera vorbei an grasenden Pferden bis zur Ameismüli. Diese hat den Namen vom früheren Mühlenbesitzer Ameida erhalten. Unweit mahnte ein Schild mit den Worten „Weidetore unbedingt schliessen sonst gefährden sie Mensch und Tier“. Endlich erreichten wir die Gotteronschlucht. Nun war Schauen, Staunen und Neugierde angesagt. Wir entdeckten eindrückliche Felswände, Tuffbildungen, Strudellöcher und kleine mehrstufige Wasserfälle Es folgten Brüggli und Holztreppen und Auf- und Abstiege – mal kürzere, mal längere – wechselten sich regelmässig ab. Die Sonne blinzelte immer wieder mal in die Schlucht hinein, ganz wenige Stellen waren auch feucht und rutschig. Streckenweise zogen unsre Schuhen ein angenehmes Rascheln nach sich. Nach etwa drei Stunden reiner Wanderzeit nahte der Ausstieg aus der Gotteronschlucht. Eine Fischzuchtanlage, das Restaurant „Pinte des Trois Canards“, die Verbindungsbrücke Schönberg-Bourguillon hoch über uns und schliesslich die Stadtmauer kündigten das Ende der Schlucht an. Nach ca. 3 Stunden Wanderzeit stapften wir über eine Holzbrücke in die Unterstadt von Fribourg. Einige nahmen dort die Zahnradbahn hinauf ins Stadtzentrum, andere wiederum mühten sich die steilen Gassen hoch und bewunderten unterwegs weitere Sehenswürdigkeiten.Und alle fanden noch Zyt für une biére, un café oder un chocolat chaud. Mit einer Stunde Verspätung traten wir die Heimreise an – dies bedeutete dann auch, dass unsere Gruppenreservation in diesem Zug ungültig war. So mussten wir uns aufteilen, wobei einige in den Genuss von guter französicher Konversation und Schoggitäfeli durch eine grössere Gruppe des
„Jeunes catholiques de Zurich“ kamen. Abschiednehmen hiess es in Bern SBB von Karin, Doris und Leiter Rafael Imbroda und im Zürcher HB von allen andern. Eine wahrlich lohnenswerte Wanderung für die unserem kundigen Wanderleiter ein grosses Dankschön gebührt.
Fridolin Landolt