Gantrisch – 15.10.2017

Im Hauptbahnhof Zürich gelang nur Zweien zeitig den 1.Klass-Wagen Reserviert für Gruppen (upgrade) an der Spitze des langen Zuges nach Bern zu erreichen. In Bern auf dem Perron des Zuges nach Schwarzenburg traf die Wandergruppe auf den Wanderleiter Rafael Imbroda und einige weitere Mitwanderer. In Niederscherli marschierten wir ca. 20 Minuten auf Asphalt bis wir zur schönen Wirtschaft Sternen Taufeld gelangten. Gestärkt nach der Einkehr machten wir uns auf unsere mittelschwere Wanderung nach Schwarzenburg. Zwei
Teilnehmerinnen kürzten die Wanderung ab und reisten mit der Eisenbahn 2 Stationen weiter in Richtung Ziel. Bei herrlichstem Herbstwetter nahm der restliche Teil der Gruppe die eindrucksvolle Wanderung durch den Scherli- und den Schwarzwassergraben und über den Höhenzug zwischen Sense und Schwarzwasser nach Schwarzenburg unter die Wanderschuhe.
Niederscherli ist seit dem Mittelalter eine bedeutende Ortschaft am Übergang über den Scherligraben. Durch farbigen Laubwald senkte sich der Weg steil zum Wasser hinab. Wunderbare grosse Pilzfamilien durften wir bewundern. Kaum unten angelangt zeigte der
Weg wieder steil bergwärts. Der Weg führte uns nun über Matten, Obstgärten und vorbei an ‘bhäbigen’ Bauernhäuser. Prächtige Sicht über den Sensegraben zum Chasseral ! Beinahe abenteuerlich ist der Abstieg zwischen den 20 m hohen Sandsteinbändern ans Senseufer. Das Mündungsgebiet von Schwarzwasser und Sense lädt mit seinen Flach- und Tiefwasser-Stellen, Kiesbänken und Sandsteinhöckern zum Bade ein. An diesem wunderbaren Sonntag genossen viele Familien die Sandbänke zum Bräteln. Um eine Felsnase herum – ‘Büffel’ genannt – erreichten wir die alte Schwarzwasserbrücke. Hoch über uns thront die Schwarzwasserbrücke. Hier gesellten sich nochmals 4 beherzte Wanderer zu unserer Gruppe. Vor dem Zmittags-Picknick durften wir mit feinem Rosé anstossen, welchen gut meinende Kollegen mitgetragen hatten. Flussaufwärts erblickten wir bizarre Felsformationen, die das Wasser im Laufe der Jahrtausenden in die Felsen gefressen hat. Wohltuende Einsamkeit umfängt einen flussaufwärts. Rechterhand führte uns ein Pfad steil durch den Wald hinauf zum 200 m höher gelegenen Weiler Nydegg. Der Weg von der Nydegghöhe (prächtiger Aussichtspunkt!) über Ried und Klus nach Wahlern wurde zur Panorama-Wanderung. Vor uns liegen die vom Hochgebirge überragte Stockhorn-Gantrisch-Kette, Schwarzenburgerland und Schwarzseegebiet, während gegen Westen der Blick über die sich verflachenden Hügel des Mittellands zum Jura schweift. Die Berner Alpen präsentieren sich uns in Postkartenansicht. Die Baumgruppe rund um die Kirche von Wahlern diente dieser als Blitzschutz, wurde das
Gotteshaus doch dreimal vom Blitz getroffen. Durch den Kirchhohlweg steigt man an den Dorfbach hinunter und erreicht diesem in erhöhter Lage folgend das historische Städtchen Schwarzenburg. Nun genossen wir noch Tranksame, Eisspezialitätten oder gleich ein Nachtessen im Hotel-Restaurant Sonne. Zufrieden bestiegen wir den Zug Richtung Bern. Wir danken alle ganz herzlich unserem Wanderleiter Rafael.
Aufstiege: total 655m, Abstiege total 520m, gueti 5 Std.

Christine Bauert-Gigli

Wanderung Gantrischgebiet