Bluestwanderung im Baselbiet – 18.4.2022

Kurz vor 8 Uhr treffen wir uns im Zürich HB und besteigen anschliessend den IC 37, der uns nach Liestal bringt. In Lenzburg gesellt sich noch Ruth zu uns. Wanderleiterin Danièle begrüsst die Wanderschar und gemeinsam schreiten wir zum ehemaligen Express Buffet. Im Caffé Il Spettacolo genehmigen wir uns den Startkafi mit Gipfeli, bevor wir mit dem Postauto durchs liebliche Fünflibertal nach Titterten hochfahren. 

Das Jurabergdorf Titterten mit rund 420 Einwohnern befindet sich zuhinterst im Tal und liegt auf 670 m.ü.M. Es ist die zweihöchste Gemeinde des Kantons Baselland. Beim Dorfzentrum startet unsere Kirschblütenwanderung. Vorbei am Dorfbrunnen führt der Wanderweg bergab auf einer Teerstrasse, der aber bald in eine Kiesstrasse übergeht. Noch ist es ziemlich frisch. Wir geniessen den prächtigen Ausblick auf die vielen Kirschbäume und auf das Dorf Arboldswil auf der gegenüberliegenden Talseite. Bei der Wegkreuzung Oberer Sörzach gibt es das erste Gruppenfoto und bald danach die erste Trinkpause.

Es folgt ein kurzer steiler Abstieg, bevor uns ein Waldsträsschen zum Hof Grütsch bringt. Auf diesem Hof lädt die Familie Oberli jeweils von 9 – 16 Uhr zur «Samstighofete» ein und verkauft ihre Produkte wie Brot und Früchte direkt ab Hof an die Kundschaft. Auch hier bestaunen wir die vielen blühenden Apfel-, Birnen- und Kirschbäume. Den Arxhof lassen wir links liegen und folgen einem längeren Waldstück an dessen Ende eine tolle Ueberraschung auf uns wartet. Brigitte und Thomi, Bekannte von Annemarie und Louis, haben schon grosse Vorarbeit geleistet. So kommen wir unverhofft in den Genuss eines feinen Aperos mit einem edlen Weisswein aus der Region. Auch das Feuer zum Bräteln unserer mitgebrachten Bratwürste und Cervelats lodert schon. Und ein paar Stecken liegen auch bereit. Nun geht auch bei mir ein «Lichtlein» auf, habe ich doch unterwegs unseren neuen SWG-Präsidenten Louis mehrmals beim Telefonieren beobachtet. Zum Dessert werden von Thomi «Blocherli» (zu deutsch Basler Läckerli) und gebackene «Osterhäsli» (aus Mailänderliteig) aus dem Hause Landolt gereicht. Nach einem kräftigen Applaus und einem grossen Dankschön verabschieden wir uns von Brigit und Thomi und wir wandern weiter zum Schloss Wildenstein. 

Das Schloss Wildenstein wurde im Jahre 1200 erbaut und ist im Besitz des Kantons Baselland seit 1994. Da es nur am Muttertag und danach am ersten Sonntag der Monate Juni bis Oktober geöffnet ist, können wir nur einen Blick durch das kleine Fenster der Eingangstüre in den Innenhof werfen. Wir bestaunen die Gartenanlage, den alten Bunnen, die Sonnenuhr am Nebenhaus … und die vielen Schafe, die im Schatten der Bäume entlang des Weges zur Schlossanlage dösen. 

An der nächsten Verzweigung schlägt uns Danièle vor, entweder den direkten Weg hinab nach Bubendorf zu nehmen (40 min.) oder sich für den längeren Weg durch den Naturpark Wildenstein mit Weiher und historischem Eichenwald zu entscheiden. Eva und Irene wählen die erste Variante während die anderen Elf die zweite Variante bevorzugen. Da stehen wir nun also vor den bis zu 500 Jahre alten Eichen. Wir sind tief beeindruckt auch vom Umfang mancher dieser Bäume. Und einige sind wohl beim letzten grossen Sturm einfach umgefallen. Der kleine Umweg hat sich sehr gelohnt.

Wir verlassen den Eichenwald und wandern über eine offene Hochebene mit Blick auf das Bergdorf Ramlinsburg und der Anlage Spitzburg. Danach steigen wir durch ein Waldstück hinab und über die «Chatzestäge» zu den obersten Hanghäusern von Bubendorf. Nach zehn Minuten stehen wir im Dorfzentrum und vor dem geschlossenen Restaurant Frohsinn … und kurz darauf braust «unser» Postauto an uns vorbei. Kurzentschlossen entscheiden wir uns für die Einkehr im Hotel Bad Bubendorf und halten Rückschau auf eine abwechslungsreiche und wunderschöne Chriesibluesttour im Fünflibertal, das eingebettet zwischen den Flüssen Hintere und Vordere Frenke resp. zwischen Reigoldswiler- und Waldenburgertal liegt. Und wir sind zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Gegend gewandert. Ein herzliches Dankschön an Danièle von uns allen für die gute Organisation und für ihre Geduld mit uns. 

                                                                                                                      Fridolin Landolt