Bluemewanderig Herzberg – 9.9.2018

Wanderleiter: Fridolin Landolt
Die Berichterstatterin ist Aargauerin und stieg deshalb in Olten in den Regionalzug nach Reiden ein, wo sie die Zürcher traf. Reiden, ein Dorf in der Nähe von Dagmersellen im Kt. Luzern ist eines von vielen
Schweizer Dörfern, welches ich ohne diese Wanderung wohl nie bemerkt hätte. Auch der Bahnhof Reiden verfügt über ein Café, wo wir uns einen Startkick genehmigten. Dann gings ab durchs Dorf bergauf in den Wald, dessen Anstieg eine Höchflue bildet, und folgender Hügel sich Sertel nennt und entsprechend auch der Wald. Ausblick aus dem Sertelwald nach NNW. Ist da schon jemand am Grillfeuer anfachen?
Es muss wohl die Dampffahne von Gösgen sein. Die Luftdistanz ist ja nicht weit. Am Gehöft Letten vorbei kommen wir am Mittag in
den Badwald. Da sind nicht weit von dessen Rand entfernt, Tische und Bänke für uns aufgestellt, wo wir unser mitgebrachtes Picknick genehmigen. Weiter über das hügelige, ländliche Luzernische, mit seinen
vom Hofhund bewachten Bauerhöfen, Kuh- und Schafweiden, das in der
Frühherbstsonne leuchtet.

Wohin? Weiernheim? Noch nie gehört. Dieser Hof gehört zur Gemeinde
Triengen, ein Dorf an der Suhre an der Grenze zum Kanton Aargau, zum Weiler Winikon, Wider erwarten ist dort mächtig was los. Es ist ein kleiner Bauernbetrieb, die Familie Kaufmann-Rohrer hat sich hier mit
Gastronomie und Freizeitvergnügen –Erlebnisbauernhof – gross gemacht. Fast dutzende Trampitraktoren mit fröhlichen Ausflugskindern durchqueren wir, bevor wir auf einem der möglichen Tafelplätze im Freien absitzen. Der Familienbetrieb gibt sich alle Mühe, die Gäste, uns und Feiernde in der schönen Stallwirtschaft mit Getränken, selbst gebackenen Kuchen und sogar Gegrilltem zufrieden zu stellen. Gänse schnattern, der Hahn kräht, die Kälbchen stehen zum Streicheln und Anschauen in der Wiese. Oberhalb noch ein Maisdschungel mit Labyrinth, für das es ein Eintrittsbillett braucht, ein grosses Spielhaus mit Kiosk und noch mehr Kinderfahrzeuge in allen Grössen. Herr Kaufmann, der Bauer, erklärt uns noch etwas vom Betrieb und dessen Lage, bevor wir uns verabschieden. Wir möchten ja noch auf den Herzberg! Es ist ja nicht der Aargauische, für den wir ihn nach dem ersteh Hören gehalten haben. Eigentlich heisst dieser Weiler „Erli“, aber der Besitzer, ein kreativer Mensch, macht ihn mit diesem Namen „HerzbergUffikon, -feiern mit Weitblick und Herz!“ seit einigen Jahren bekannt. Dort fallen mir zuerst die Beerenkulturen auf, bevor die Gebäude zu sehen sind. Bei deren Anblick und beim Ausblick in die Weite stutze ich – ein déjavu ? Aber dieser Betrieb nannte sich damals doch KKL, wie das grosse KKL in Luzern. Tatsächlich findet sich auf der Panoramatafel (Rigi bis Pilatus und mehr) noch diese Bezeichnung. Vor etlichen Jahren war es ein kulturelles, ländliches Gegenstück zum Kultur und Kongresszentrum in der Stadt mit riesigen, originellen Skulpturen im Freien. Wir können dort nur die Terrasse mit den Herzinseln bestaunen, denn niemand von uns hat gerade vor, hier Hochzeit zu feiern. Auch einen Kaffee gibt’s nicht. Weiter am Waldrand und wieder in den Wald, nicht wie im Programm nach Dagmersellen, sondern ob Uffikon ist unser letzter Höck, bevor wir beabsichtigen mit dem Bus nach Dagmersellen zu gelangen. Es fährt doch ein Postauto von Uffikon nach Dagmersellen.?? Es ist halt Sonntag, und die Busse fahren heute nur jede 2. Stunde. Hat sich da jemand verguckt? Gut, gibt es das Restaurant „Rössli“ gleich daneben, mit der vielfältig, bunten Speisekarte mit portugiesischen Anklängen. So geniessen wir unser Sonntagabendessen, bevor der Endspurt mit Bus und zackigem Märschli zur dezentralen Bahnstation Dagmersellen uns nochmals zum Schwitzten bringt.
Wanderzeit ca. 31/2 Stunden + Endspurt 25 Min.
War ein schöner Sunntig,
danke, Fridolin!
Ruth Doris Schmid