Die S12 bringt acht neugierige Wanderer vom Zürcher HB nach Dietikon, wo Margrit zu uns stösst. Mit dem «Wohlenbähnli» fahren wir bis Bremgarten-Bahnhof und halten dort Ausschau nach unserem Tourenleiter Beat. Strammen Schrittes nähert sich unser Goldager und zeigt uns, was er mit seinen 80 Lenzen draufhat. Wir sind tief beeindruckt von seiner sportlichen Leistung! Mit Bus 332 fahren wir weiter und treffen pünktlich im historischen Städtli Mellingen AG ein. Mit Karin und Ikea, ihrem Assistenzhund, ist unsere Wandergruppe nun komplett.
Vor dem Abmarsch gibt es den Startkafi im Restaurant Löwen. Ein feines Gipfeli gehört natürlich auch dazu. Ueber die Kirchgasse erreichen wir die katholische Stadtkirche, wo der Brunnen mit dem Liebespaar ein gutes Fotosujet hergibt. Die Sonne strahlt zwar, aber es bläst uns auch öfters ein starker Wind entgegen. Wir laufen über die Fussgängerbrücke und folgen dem Freiämterweg bis zum Waldreservat Risi. Von dort kraxeln wir auf dem Wanderweg durch den Wald hinauf und erreichen die lange Hochebene. Schnatternde Gänse, blöckende Schafe mit vielen Lämmern und schottische Hochlandrinder sind unsere Zaungäste… Kurz vor dem Dorf Stetten steigen wir wieder hinunter ans Reussufer und nähern uns dem ehemaligen Kloster Gnadenthal (erbaut im Jahre 1270), auf dessen Gelände sich heute das grösste Pflegeheim des Kanton Aargau («Reusspark»), eine Pflegefachschule sowie ein feines Restaurant und die Klosterkirche befinden.
Wir lassen Gnadenthal rechts liegen und erreichen das schöne Fleckchen Wildenau. Auf dem Gemüsehof der Familie Neuhaus werden u.a. Risotto Reis und grüne Spargeln angebaut und in ihrem Hoflädeli verkauft. Im schlammigen Reisfeld entdecken wir einen steckengebliebenen Traktor. Es folgt wieder ein Waldstück und mittendrin das nächste Fotosujet – der Aussichtspunkt Reussblick! Nun ist es nicht mehr weit bis zum Campingplatz mit dem Restaurant Rüssstübli. Wir sitzen draussen und belohnen uns mit Aelplermagronen mit Apfelmus, Bauernrösti und Schweinssteak mit Pommes Frites. Nach der 2 ½-stündiger Wanderzeit schmeckt alles doppelt so gut…
Um 13.45 Uhr drängt Beat zum Weitermarsch. Kurze Zeit später erwartet uns das nächste Highlight. Die Reussfähre bringt uns auf die andere Seite und dank hohem Wassergang des Flusses gelingt die Ueberfahrt ohne zusätzliches Hilfsmittel. Wir geniessen die kurze Ueberfahrt in vollen Zügen, auch Zwergpudel Ikea ! Anschliessend laufen wir entlang der Flussschlaufe Hegnau und stossen auf das Stillgewässer mit Steil- und Flachufern. Einige Fischer hocken im Gras und warten geduldig bis ein Fisch an ihrer Leine zappelt. An einem neuen Unterstand mit topmodernen Grillrost mit gutem Feuer treffen wir auf eine junge Familie, die mit Freude ein paar Fotos von unserer Gruppe knipst. Langsam werden all unsere Beine müde, doch Beat hat noch zwei weitere Ueberraschungen anzubieten. Etwas gar lange verweilen wir bei den Flusssurfern. Jede/r versucht lange auf dem Surfbrett zu stehen, um die Konkurrenz und die wenigen Zuschauer zu beeindrucken, aber sie alle verschwinden früher oder später (nach 30 Sekunden) in den Flusswellen der Reuss.
Völlig uf de Stümpä erreichen wir schliesslich die Halbinsel von Bremgarten mit dem Hexenturm und der Stadtkirche. An schönster Lage direkt an der Reuss, auf der Gartenterrasse des Café Bijou, denken wir zurück an die vielen schönen Sehenswürdigkeiten, die uns unser Wanderleiter Beat (aus Muri AG) auf der Auffahrtswanderung 2023 nähergebracht hat. Ihm gilt ein herzliches Dankschön. Beat, wir freuen uns schon heute auf deine nächste Wandertour !
Fridolin Landolt