Auffahrtswanderung – 13.5.2021

Endlich findet wieder einmal eine Wanderung statt und so bereitet das Wiedersehen im Zürcher HB grosse Freude. Wegen den ständig wechselnden Corona-Massnahmen sind wir seit der Chestenen-
Tour von Küssnacht nach Weggis im November 2020 nicht mehr gemeinsam unterwegs gewesen. Und so war unsere Gruppe noch nie so klein an einer Auffahrtswanderung. Alice, Karin, Rafael und ich besteigen im Zürich HB die S5 um 9.24 h nach Wetzikon, wo wir dann in
die S14 nach Hinwil umsteigen. Ohne Kaffeehalt beginnt unsere grüne Tour kurz vor 10 h am Bahnhof Hinwil. Der Einstieg ins Wildbachtobel liegt zwischen dem Restaurant Tossegg und der reformierten
Kirche Hinwil, die uns mit ihrem lauten Glockengeläute dorthin begleitete. Der Wanderweg führt uns zuerst zum Skulpturengarten Franz Hero, der täglich frei zugänglich ist. Im grossen Garten können wir
viele teils farbige Objekte des Künstlers bestaunen. Picknicken und Campieren ist darin nicht erlaubt. Die mehr filigraneren Werke seines Schaffens finden sich in einer internen Ausstellung, die von Mai
bis November auf eigene Faust oder mit Führungen zu besichtigen sind.
Stetig geht es bergan, zuerst auf einer Waldstrasse und dann auf dem Wanderweg entlang des Wildbachs. Wir wandern vorbei an zahlreichen kleinen und grösseren Wasserfällen sowie zwei lauschigen Picknickplätzen. Und die Botanik darf auch nicht fehlen – wir entdecken die weisse Pestwurz, Veilchen, Goldnesseln, Riesen Schachtelhalm, Schwarztollkirsche und weitere Pflanzen und verschiedene Baumarten. Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Abzweigung nach
Ringwil, überqueren jedoch noch kurz den Bach über eine schmale Brücke und erreichen nach einigen engen Kurven den Aussichtspunkt Schutz. Der Himmel ist wolkenverhangen und wegen dem trüben Wetter können wir den Zürichsee und die Innerschweizer Berge nur kaum erkennen. Wir steigen wieder zurück ins Tobel um nach dem Ueberqueren der Brücke den Aufstieg zum Ringwiler Weiher in Angriff zu nehmen. Kaum haben wir die Hochebene erreicht, entdecken wir am Waldrand die abgestellten Gerätschaften des nahen Bauernhofes. Wir biegen nun links ab und laufen leicht abfallend zum Ringwiler Weiher, wo wir unser mitgebrachtes Zmittagspicknick auf einer roten Bank des VVHinwil essen. Klein, aber fein und idyllisch präsentiert sich der Weiher, der im östlichen Teil im Sommer sogar zum Baden einladet. Noch sind wir ohne Regentropfen durchgekommen, beim Weitermarsch blickt sogar einmal kurz die Sonne durch die grauen Wolken. Ab 11 Uhr hätte es eigentlich stark regnen sollen, doch werden wir davon (noch) verschont… Auf einem Waldweg oberhalb der höchsten Häuserreihe von Hinwil laufen wir entlang und folgen bald dem örtlichen Vitaparcour. Nun ist es höchste Zeit telefonisch unsere vorzeitige Ankunft bei Markus Ehrmann anzukünden. Nach 30 Minuten erreichen wir die Bahngeleise der historischen Dampfbahn, die einst zwischen Hombrechtikon und Bauma verkehrte. Nach dem Bahnübergang stechen wir durch ein kleines Tobel und erreichen den Waldrand. Plötzlich fühlen wir die ersten Tropfen und alle packen Regenjacken oder Schirme aus. Am Tennisplatz Hinwil vorbei erreichen wir in kurzer Zeit den Pferdehof Ehrmann in der Neuwies, der politisch noch zu Wetzikon gehört. Der junge verspielte Berner Sennenhund des Nachbars begrüsst uns mit seinem Gebell und springt auf uns zu. Zum Glück haben wir Alice dabei. Als ausgebildete Hundetrainerin weiss sie genau wie man mit einem solchen Hund umgeht. Auf der Veranda werden wir von Markus und seiner Partnerin Heidi herzlich willkommen geheissen. Nach der Begrüssung folgen Kaffee oder Tee und feiner noch warmer Birnenschoko-Kuchen. Vor der zweiten Runde zeigt uns Markus stolz den Stall mit den vier Pferdestuten, immer in Begleitung seines Hundes namens «Hund». Auch hier zeigt sich Alice als Tierliebhaberin und beginnt eine Stute nach der anderen liebevoll zu kuscheln… doch die vierte weigert sich. Inzwischen giesst es aus allen Kübeln. Wir huschen wieder zurück zum Haus und freuen uns auf die zweite Runde Kaffee, Tee und Birnenschokokuchen. So gemütlich unser Zämähöckle auch war, so langsam rückt der Aufbruch näher. Wir verabschieden uns von Markus und Heidi mit einem herzlichen Dankeschön für Speis und
Trank und machen uns im Regen auf den Heimweg. In einer knappen halben Stunde erreichen wir den Bahnhof Hinwil. Die S14 bringt uns zum Bahnhof Oerlikon resp. zum Zürcher Hauptbahnhof. Der Re-Start der SWG-Wanderungen ist gelungen und so freuen wir uns auf die kommenden Anlässe in der gesunden Luft.

Fridolin Landolt